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Ratgeber Ledergarnituren

Eine echte Ledergarnitur ist der Inbegriff für hochwertigen Sitzkomfort. Für ihre Verarbeitung wird fast ausschließlich Rinds- oder Büffelleder verwendet. Sitzgarnituren aus Leder entwickeln im Laufe der Jahre mit Ihrer edlen Optik einen ganz eigenen Charakter.

Wie finde ich die richtige Garnitur? Welche Kriterien sind beim Kauf einer Ledergarnitur zu beachten? Welche Faktoren entscheiden über den Preis? Wie sieht es mit der Pflege aus? Hier finden Sie einige Tipps für Ihren Einkauf:
Legere oder feste Polsterung?
Durchschnittlich 52 Tage im Jahr verbringen wir auf einer Sitzgarnitur. Grund genug, sich intensiv Gedanken über den Sitzkomfort zu machen. Hier unterscheidet man ganz grob zwischen legerer – also weicherer – und fester Polsterung.
In einer weicheren Polsterung sitzt man eher „in“ einer Garnitur, die Polsterung ist anschmiegsamer und man sinkt stärker ein. Die legere Polsterung ist ideal, wenn man in der Garnitur entspannt „lümmeln“ oder liegen will. Bei dieser Polsterung kommt es zur charakteristischen Wellenbildung auf der Sitzfläche.

Bei fester Polsterung sitzt man „auf“ der Garnitur. Wenn Sie viel Zeit aufrecht Sitzend auf der Garnitur verbringen oder mit ihren Freunden bevorzugt auf der Sitzgruppe sitzen, raten wir zu einer festeren Polsterung.

Hinterfragen Sie die Qualität

Achten Sie beim Kauf einer Sitzgarnitur – egal ob aus Leder oder aus Stoff – genau auf die Qualität der Verarbeitung:Wie sauber und gerade sind die Nähte genäht? Prüfen Sie dies entlang einer möglichst langen Sichtstrecke und auch bei schlechter einsehbaren Teilen, beispielsweise am Rücken.
Wie hört es sich an, wenn Sie sich auf die Garnitur setzen? Bei einer schlechten Verarbeitung sind störende, knarrende Geräusche oder das Knarren schlecht ummantelter Federungen zu hören.
Wie riecht die Garnitur? Vorsicht ist geboten, wenn Sie einen scharfen, stechenden oder sehr künstlichen Geruch wahrnehmen. Bei vielen Garnituren handelt es sich um Containerware aus Billiglohnländern. Diese Möbel enthalten mitunter gesundheitsschädliche Substanzen, da die Produktionsmethoden in diesen Ländern meist nur mangelhaft behördlich überprüft werden.

Enorme Preisunterschiede

Wie erklären sich die großen Preisunterschiede, die man bei Ledergarnituren beobachten kann?

Leder ist ein Naturprodukt, das in unterschiedlichen Gerb- und Färbeverfahren, Qualitäten und Preisklassen hergestellt wird. Die am Markt angebotene Spannweite reicht hier von sehr hochwertigen naturbelassenen Lederarten bis zu minderwertigen, stark farbbehandelten Spaltledern.
Entscheidend ist auch der Aufbau des Polstermöbels. Im oberen Qualitätssegment werden stabile, langlebige Massivholzgestelle verarbeitet, sehr günstige Garnituren haben häufig nur einen Aufbau aus aus dünnen Holzwerkstoffen, Karton oder Styropor.

Wie viel kostet eine Ledergarnitur? Diese Frage lässt sich nur schwer beantworten, hängt der Preis doch von vielen Faktoren ab. Eine Sitzgruppe mit stabilem Traggestell, nachhaltig und umweltschonend verarbeitetem Narben-Leder und nachvollziehbarer Herkunft hat Ihren Preis, aber auch ihren Wert. Schadstoffbelastete Containerware aus dem asiatischen Raum wird teilweise schon unter 1.000 € angeboten. Bei sehr günstigen Produkten sollten Sie die Lederqualität genau unter die Lupe nehmen, für diese Produkte wird oft minderwertiges Spaltleder verarbeitet, das optisch getrimmt wird. Nicht alles, was auf den ersten Blick schön aussieht, bleibt auch im Gebrauch schön. Sehr häufig kommt es hier zu starken Abnutzungen im Sitzbereich, zu Rissen im Leder oder zu einem unangenehmen, kalt-klebrigen Sitzgefühl.

 

Welche Lederarten gibt es?

Leder ist nicht gleich Leder. Je nach Qualität und Verarbeitung unterscheidet man in folgende Lederarten:

Anilin-Leder
Anilin Leder, auch oft Nappa Leder genannt, ist das teuerste, naturbelassene Leder und damit oft die erste Wahl beim Polstermöbelkauf. Dieses Leder ist besonders atmungsaktiv und anschmiegsam. Es nimmt die Wärme der Haut sofort auf und gewährleistet einen wohlig-weichen Hautkontakt.

Typisch für Anilin-Leder sind ausgeprägte Struktur- und Farbunterschiede auf der Oberfläche. Es wird nur mit löslichen Farbstoffen gefärbt. Die Oberfläche ist offenporig, jedoch auch empfindlich gegenüber Flecken und UV-Strahlen.

Semi-Anilin-Leder
Diese Lederqualität erhält eine leichte Farb-Pigmentierung. Diese deckt die Naturmerkmale des Leders leicht ab und gewährleistet eine einheitlichere Oberfläche. Das leicht pigmentierte Leder ist weniger atmungsaktiv als Anilinleder, aber dafür nicht so empfindlich gegenüber Schmutz und Feuchtigkeit.

Pigmentierte Leder:
Als pigmentiertes Leder bezeichnet man ein im Fass transparent durchgefärbtes, hydrophobiertes (wasserabweisendes) Leder. Die Oberfläche wird korrigiert und mit einer schützenden, deckenden Farbpigmentschicht versehen. Abschließend erhält das Leder eine gleichmäßige Prägung. Diese Lederart ist sehr beanspruchbar, lichtecht und pflegeleicht.

Rauleder
Rauleder wird als Oberbegriff für alle Leder mit samtig-velourigen Oberflächen verwendet.  Die Oberfläche wird geschliffen, dies ergibt einen angenehm warmen Griff und eine schöne Struktur.
Leder, das auf der Narbenseite geschliffen ist, nennt man Nubukleder, Rauleder aus der unteren Hautseite, dem Fleischspalt, wird als Veloursleder bezeichnet.

Wie pflege ich meine Ledergarnitur?

Leder benötigt – genau wie die menschliche Haut – Aufmerksamkeit und Pflege. Es ist ein Naturprodukt, das gepflegt werden will.

Sonnenlicht und direkte Wärmequellen meiden
Schützen Sie Ihre Ledergarnitur vor direktem Sonnenlicht. Die UV-Strahlen können das Leder ausbleichen und brüchig machen.
Ebenso sollten Sie mindestens 40 cm Abstand zu direkten Wärmequellen, wie etwa Heizkörpern halten.

Leder braucht FeuchtigkeitLeder braucht Feuchtigkeit, um nicht auszutrocknen. Wischen Sie Ihr Ledermöbel regelmäßig mit einem Staubtuch oder einem anderen nebelfeuchten, weichen Tuch ab. So reinigen Sie es von oberflächlichen Verschmutzungen und führen gleichzeitig Feuchtigkeit zu.

Jede Lederart benötigt eine spezielle Pflege
Je nach Lederart benötigt Ihre Garnitur eine spezielle Lederpflege. Die empfindlichen Anilinleder benötigen vor allem Rückfettung und Feuchtigkeit, Imprägnierung und Lichtschutz.
Die pflegeleichteren pigmentierten Lederarten benötigen Mittel, die dem Leder viel Feuchtigkeit und weniger Rückfettung, Lichtschutz und Antioxidantien für eine lange Lebensdauer zuführen.

Alle 3-6 Monate pflegen
In regelmäßigen Abständen, zumindest vor und nach der Heizungsperiode, sollten Sie Ihre Ledergarnitur mit einem speziellen Lederpflegebalsam behandeln. Das Leder muss vor der Pflege gut gereinigt werden.

 Qualifizierte Fachberatung
Sie haben noch mehr Fragen zum Kauf oder zur Pflege einer Ledergarnitur? In unserem Schauraum erwartet Sie ein großes Sortiment an nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Sitzgruppen aus Leder oder Stoff sowie ein umfangreiches Pflegemittelsortiment. Bei uns finden Sie eine qualifizierte Fachberatung durch umfassend geschulte Einrichtungsberater.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch oder Anruf unter 07289 4259!

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